Nach achtjähriger Amtszeit wird Triers Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Elvira Garbes im Februar 2026 in den Ruhestand verabschiedet. Auf die im Juli erfolgte Ausschreibung hin hatten sich mehr als zehn Bewerber für die neu zu besetzende Stelle gemeldet. Nach sorgfältiger Sichtung der Bewerbungsunterlagen und intensiver Diskussion haben wir als Die Demokraten insgesamt fünf Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Wesentliche Kriterien für die Auswahl waren dabei ihre berufliche Qualifikation sowie das Vorliegen ausreichend großer Verwaltungserfahrung. Ist doch das Sozialdezernat derjenige Teil der Stadtverwaltung, der nicht nur die meisten Mitarbeiter stellt, sondern mit über 50 Prozent des Gesamthaushaltes auch die mit Abstand höchsten Ausgaben verzeichnet.

Wenige Stunden vor dem vereinbarten Termin erhielten wir eine Mail des Personalamtes, in der uns lapidar mitgeteilt wurde, die von der Presse als Favoritin eingestufte Kandidatin, stellvertretende Vorsitzende der CDU Trier, habe das Gespräch mit unserer Fraktion abgesagt. Auch auf Nachfrage hin wollte sie sich nicht zu den Gründen für ihre Entscheidung äußern.

Eine solche Dialogverweigerung gegenüber einer einzelnen Fraktion ist skandalös und in jeder Hinsicht inakzeptabel. Wie sollen wir über die Besetzung einer Stelle entscheiden, wenn die aussichtsreichste Kandidatin uns keine Möglichkeit gibt, sie in einem Vorstellungsgespräch kennenzulernen? Zudem ist eine Bürgermeisterin als Wahlbeamtin verpflichtet, mit dem Stadtrat vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Grundlegende Voraussetzung dafür ist die offene und wertschätzende Kommunikation mit allen im Rat vertretenen Fraktionen. Offensichtlich ist Frau Weizenegger dazu grundsätzlich nicht bereit. Ihr Verhalten zeugt daher nicht nur von mangelndem Respekt gegenüber gewählten Ratsmitgliedern, sondern auch von einem fragwürdigen Demokratieverständnis. In unseren Augen hat sie sich damit für das Amt einer Bürgermeisterin disqualifiziert.

Dass der Vorgang aus den Reihen der CDU-Fraktion mit ihren beruflichen Kontakten zu jüdischen NS-Opfern gerechtfertigt und uns damit indirekt Antisemitismus unterstellt wurde, schlägt dem Fass den berühmten Boden aus. Solche ungeheuerlichen Unterstellungen, für die es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt, sind auf das Schärfste zurückzuweisen. Wir haben uns immer und ausnahmslos für die Rechte unserer jüdischen Mitbürger eingesetzt und pflegen seit langem ein gutes Verhältnis zur jüdischen Gemeinde in Trier.

Ihre Fraktion Die Demokraten